Thesenpapier Peter Wacket (Geschäftsführer Bankenfachverband): Verantwortliche Kreditvergabe in Deutschland – Die Umsetzung der Konsumentenrichtlinie 2008 (Workshop F1) |
1. Die Richtlinie hat das Ziel verfehlt, einen europäischen Binnenmarkt für Verbraucherkredite zu schaffen.
2. Die Richtlinie hat vor allem folgende Voraussetzungen für einen Binnenmarkt nicht erfüllt:
• Gleiche Regulierungsmaßstäbe für vergleichbare Konsumfinanzierungen (Hypothekarkredite, Überziehungskredite und Leasing zu Konsumzwecken)
• Gleiche Regulierungsmaßstäbe für alle Mitgliedsländer (Ausnahmeregelungen für einzelne Länder)
• Maximalharmonisierung
• Einheitliche Rechtsvorschriften, die es Kreditgebern ermöglichen, Verbraucherkredite europaweit abzuwickeln.
3. Damit die nach wie vor bestehende Rechtszersplitterung in Europa nicht noch weiter verschärft wird, muss die Richtlinie zwingend 1:1 umgesetzt werden.
4. Die Umsetzung muss sich demzufolge auf folgende wesentliche Punkte beschränken:
• Geringfügige Änderungen beim Anwendungsbereich
• Standardinformationen bei preislicher Werbung
• Vorvertragliche Informationen („SECCI“) und Erläuterungen
• Unterrichtung des Kreditnehmers bei Kreditablehnung aufgrund Datenbankabfrage
• Geringfügige Änderungen bei den zwingenden Angaben im Kreditvertrag
• Vorzeitige Rückzahlung
5. Fazit: Die Richtlinie bringt mehr Papier statt mehr Markt.
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Thesenpapier – 3. Nationale Finanzdienstleistungs-Konferenz
6.–7. Juni 2008 in Hamburg |
ID: |
41680 |
Autor(en): |
Peter Wacket (Geschäftsführer Bankenfachverband) |
Erscheinungsdatum: |
04.06.08 |
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Erzeugt: 30.07.08. Letzte Änderung: 30.07.08. Information zum Urheberrecht der angezeigten Inhalte kann beim Institut für Finanzdienstleistungen erfragt werden. Aus fehlenden Angaben kann kein Recht zur freien Nutzung der Inhalte abgeleitet werden. |