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EU-VERBRAUCHERKREDITRICHTLINIE - Presseklärung des Parlamentes mit Link zu Live Debatte in Strasbourg, und andere Artikel in den Medien darüber.
PRESSEKLÄRUNG DES PARLAMENTES:

GÜNSTIGER IM NACHBARLAND? EU-ABGEORDNETE DEBATTIEREN VERBRAUCHER-KREDITE

(Verbraucher: 14-01-2008 - 15:41)

Ob als SMS-Kleinkredit, beim Kauf eines LCD-Fernsehers, einer Einbauküche oder eines PKWs: Verbraucherkredite sind beliebt. Bisher ein Markt, der für die Verbraucher weitgehend an den jeweiligen Ländergrenzen halt macht – obwohl sich bei der Finanzierung eines Neuwagens im Nachbarland mitunter so mancher Euro sparen ließe. Dies liegt u.a. daran, dass die Konditionen oft nur schwer vergleichbar sind. Am Mittwoch stimmt das Parlamentsplenum über eine Richtlinie ab, mit der sich dies ändern soll.

Die Verbraucherkredit-Richtlinie, mit der sich das Parlament diese Woche in zweiter Lesung beschäftigt, wird voraussichtlich EU-weite Regeln für Kredite zwischen 200 und 75.000 Euro schaffen. Die Debatte findet Dienstagvormittag ab circa 10:00 Uhr statt; die Abstimmung ist für Mittwochmittag vorgesehen.

Mit der Richtlinie, die in zweiter Lesung beraten wird, sollen fünf Bereiche des Vertragsrechts für Verbraucherkredite vereinheitlicht werden: „Die vorvertragliche Informationen, wesentliche Vertragsinhalte, das Widerrufsrecht, die Berechnung des effektiven Zinssatzes und die vorzeitige Rückzahlung“, wie der Berichterstatter, der rheinlandpfälzische CDU-Abgeordnete Kurt Lechner, vor der Plenarsitzung erklärte.

Die Harmonisierung soll es Verbrauchern erlauben, Kredit-Konditionen in verschiedenen Ländern einfacher zu vergleichen und beim grenzüberschreitenden Vertragsabschluss größere Rechtssicherheit zu haben.

SCHWIERIG ABER LOHNEND: DER VERGLEICH VON ZINSSÄTZEN IN EUROPA

Mitunter könnte ein Blick über die Landesgrenzen nämlich lohnend sein, da die Zinssätze in den EU-Staaten recht unterschiedlich sind. Laut EZB lag der durchschnittliche Jahreszinssatz im vergangenen Jahr in Finnland etwas über 6 %. In Österreich berechneten die Banken rund 7, in Deutschland 8, in Slowenien 8,7, in Italien 9,4 und in Portugal sogar über 12%.

Dennoch machen nur wenige Kreditnehmer von der Möglichkeit Gebrauch, sich im Ausland Geld zu leihen. Grenzüberschreitende Kredite machen bei Privatkunden in den Euro-Ländern gerade mal 1 Prozent des Kreditvolumens aus.


Das mag auch daran liegen, dass man angesichts der unterschiedlichen Konditionen und Bestimmungen, etwa wie der ausgewiesene effektive Jahreszins berechnet wird Gefahr läuft, „Äpfel mit Birnen zu vergleichen“, wie es EU-Verbraucherkommissarin Kuneva unlängst ausdrückte.

SKEPTISCHER BERICHTERSTATTER: „KREDITE KÖNNTEN TEURER WERDEN“

Berichterstatter Lechner steht dem Gesetzesvorhaben insgesamt jedoch „sehr skeptisch“ gegenüber, wie er selbst sagt. Er befürchte, dass die Richtlinie „unendlich kompliziert und überladen“ werde und der Verbraucher zukünftig „zwangsweise mit Informationen überschüttet werden, die er nicht bewältigen kann“.

Die Festlegung „überzogener Informations- und Warnhinweise bei Bagatellkrediten nützen den Verbrauchern nichts und machen die Kreditaufnahme teurer", so Lechner. Auch vor Überschuldung könnten EU-Gesetze seiner Meinung nach nicht schützen.

Lechner wird für seine Haltung von der SPD-Abgeordneten Evelyne Gebhardt, Obfrau der Sozialdemokraten im Wirtschafts- und Währungsausschuss, stark kritisiert. Am Berichterstatter sei eine Einigung mit dem Ministerrat in der vergangen Woche gescheitert.

Die SPE-Fraktion werde daher „gemeinsam mit den Liberalen Anträge vorlegen, die europaweit gültige Regeln für Kleinkredite von 200 bis 75.000 Euro möglich machen“, so Gebhardt am Freitag.

VORZEITIGE TILGUNG SORGT FÜR KONFLIKTSTOFF

Nach jahrelangen Verhandlungen und mehrfacher Überarbeitung des Richtlinienentwurfs aus dem Jahr 2002 sind die wichtigsten Eckpunkt allerdings nicht mehr umstritten: Etwa, dass in der Richtlinie das Recht auf Rücktritt vom Kreditvertrag innerhalb von 14 Tagen verankert wird. Einig ist man sich unter den meisten Parlamentariern und den anderen EU-Institutionen auch, welche Informationen potenzielle Kreditnehmer in der Werbung und vor Vertragsabschluss erhalten müssen und wie etwa der effektive Jahreszins berechnet werden soll.

Auch das Recht auf vorzeitige Rückzahlung von Krediten soll in der Richtlinie geregelt werden. Strittig ist unter den Europa-Abgeordneten bis zuletzt, in wieweit die Banken dafür Gebühren und Entschädigungen verlangen dürfen.

In Deutschland darf ein Verbraucherkredit vom Kreditnehmer mit einer gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten vorzeitig zurückgezahlt werden, ohne dass – wie in einigen anderen Ländern üblich – Entschädigungen für die der Bank dadurch entgangenen Zinseinnahmen fällig werden. In Österreich ist eine Vorfälligkeitsgebühr nur bei Immobilien- und Hypothekarkrediten zulässig, die von der Richtlinie nicht betroffen sind.

Der EU-Ministerrat sowie SPE, Liberale und Grüne im Parlament wollen, so Evelyne Gebhardt, „dass Entschädigungen angemessen und objektiv gerechtfertigt sind und 1% der Restsumme des Kredits nicht überschreiten“.

Der Änderungsantrag des Berichterstatters und seiner Fraktion (Europäische Volkspartei - Europäische Demokraten, EVP-ED) zu diesem Punkt will die Regelung vorzugsweise durch die beiden Vertragsparteien (Kreditnehmer und Kreditgeber) geregelt sehen. Eine Begrenzung der Entschädigung auf 1% soll nach ihrem Willen den Mitgliedsstaaten überlassen bleiben und in der Richtlinie als Kann-Bestimmung gefasst werden.

Verfolgen Sie die Debatte am Dienstagmorgen ab 10 Uhr! Die Abstimmung ist für Mittwochmittag vorgesehen.

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PRESSEKLÄRUNG VON BEUC:

CONSUMER CREDIT : CONSUMERS AT RISK

(Contact: Levi Nietvelt, Caroline Hayat, 08/01/2008)



In the context of the ongoing negotiations between the three Institutions on the proposal for a Directive on Consumer Credit, BEUC, the European Consumers’ Organisation, is calling on decision makers and especially MEPs to turn the tide, and not water down any further the protection and the positive points seen in the Council’s Common Position.

There are a number of points which we find worrying, particularly the fact that:
- The scope of this directive is too narrow: in particular, overdrafts and equity releases are not covered.
- The provisions on lenders’ liability, which are essential to protect consumers against overindebtedness, are not adequately addressed.
- More importantly, the provisions on early repayment are much too vague on the issue of lenders’ rights to compensation. There is a real danger that when put into practice, they would leave consumers with no possibility of early repayment and financial mobility. These provisions are completely unacceptable, and if they remain unchanged, this directive will have been a complete waste of time.
- Moreover, we are afraid that the decisions which are taken now will influence the forthcoming debate on mortgage credit; another area where we have been waiting all too long for binding legislation.

“We have been waiting for five years for legislation to put an end to the numerous problems which consumers are facing on a daily basis; unless MEPs change their approach, this directive will prove to be useless; worse, some of the best national consumer protection measures could even be removed” declared Monique Goyens, Director General of BEUC.

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GUARDIAN COMMENT:

EU STATES AGREE RULES ON CONSUMER CREDIT
(By Huw Jones, Friday January 11 2008)

BRUSSELS, Jan 11 (Reuters) - European Union states agreed to a deal on new consumer credit rules on Friday, backed by two of the biggest parties in the European Parliament, a document obtained by Reuters showed.

The draft rules cover personal loans worth between 200 and 75,000 euros ($295 to $110,000) and are intended to open up the market across national borders, but discussions have been bogged down since 2002. "The EU states have agreed a compromise that is similar to amendments tabled by the Liberals and the Socialists," the source in the EU assembly said.
Representatives of EU states and the European Parliament had again failed on Thursday to cut a deal ahead of a key parliamentary vote next week, having failed to agree on how to compensate a loan company when a consumer wants to repay early.

Ambassadors from EU states met on Friday and agreed to a revised text on early repayments that is effectively identical to one later put forward by the Liberals and the Socialists. Under the deal, member states would be given flexibility over compensation policy at national level.
"Any compensation shall not exceed the amount of interest the consumer would have paid during the period between the early repayment and the agreed date of termination of the credit agreement," a document outlining the position agreed by EU states on Friday said.

Kurt Lechner, the German centre-right European People's Party lawmaker who is steering the bill through parliament, had wanted less flexibility for EU states and more say for the credit firms, an EU source said.

EU Consumer Protection Commissioner, Meglena Kuneva, urged lawmakers to vote through the deal.

"I look forward to parliament making the right decision next week for the consumer by endorsing this agreement," Kuneva told Reuters.

"The proposed new rules aim to break open the 800 billion euro consumer loans market which remains largely fragmented into national markets denying consumers choice and more competitive prices," Kuneva said.

In a move to win over more lawmakers, EU states also agreed on Friday to the assembly's request to delete from the measure the right for the consumer to obtain a copy of the draft credit agreement free of charge before it is signed.

EU states also agreed to parliament's request to delete a requirement to indicate in the credit contract the charges that apply in the event of late payments in some cases.

EU lawmakers vote on the draft consumer credit directive next Wednesday, and to obtain the needed qualified majority, backing from some members of the EPP party will also be needed, which EU member state and assembly officials said looked likely. (Additional reporting by Darren Ennis, editing by Dale Hudson/Will Waterman)

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EU Observer COMMENT:


EU CAPITALS AND MEPS WRANGLE OVER CONSUMER CREDIT RULES
(11.01.2008 - 08:59 CET | By Renata Goldirova)

EUOBSERVER / BRUSSELS – The European Union is set to end a five-year long legislative process aimed at reducing differences in 27 national consumer credit rules. But EU capitals and MEPs are still locked in a dispute over a key part of the controversial bill.

The consumer credit directive, tabled by the EU's executive body in autumn 2002, is designed to boost the European market by allowing all of its customers to benefit from bank products that are not available in their own country.

Currently, the market in consumer credit is predominantly national, as the legal situation varies greatly from one member state to another.

According to the proposal, consumer credit contracts should be harmonised in a number of key areas, such as pre-contractual information, contractual information, the right to withdraw or pay off a loan early.

EU member states and MEPs, however, have fought a fierce battle over all points, with German conservative Kurt Lechner saying the overall result is unsatisfactory.

Mr Lechner, who is in charge of the dossier in the parliament, criticised governments for defending only their national interests, while forgetting the overall EU perspective. "They were all saying 'I have the best spices for this meal', even though the final result is not eatable", he said.

Negotiations between member states and the parliament are now entering a decisive phase, focusing mainly on the consumer's right to pay off loans early and the lender's right to demand compensation.

EU capitals suggest the creditor should determine the level of compensation, although there would be a ceiling, depending on whether the period of time until the normal termination of the credit agreement exceeds one year or not.

On the other hand, EU lawmakers are calling for greater flexibility, suggesting the creditor may gain "fair and objectively justified" compensation for possible costs directly linked to early repayment of credit.

According to one diplomat, the Slovenian EU presidency has tabled a fresh compromise proposal, which will be discussed later today (11 January).

The legislative piece is to be voted by MEPs next Wednesday (16 January).

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PRESSEKLÄRUNG VON EURACTIV:

SCHICKSAL DER VERBRAUCHERKREDITRICHTLINIE BLEIBT UNGEWISS
(Erschienen: Freitag 11. Januar 2008)

Nächste Woche wird das Parlament über die Richtlinie zu Verbraucherkrediten abstimmen. Nachdem die Verhandlungen mit dem Rat zu keiner Einigung geführt haben, bleibt das Ergebnis der Abstimmung jedoch ungewiss. Dies hat zu Spekulationen geführt, dass ein Vermittlungsverfahren die ‚letzte Chance’ für eine Annahme des umstrittenen Gesetzesentwurfs sein könnte.

HINTERGRUND:

Am 10. Dezember 2007 hat der Parlamentsausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz 236 Änderungen zur vorgeschlagenen Richtlinie gebilligt. Letztere war ursprünglich 2002 von der Kommission vorgeschlagen worden. Verbraucherkreditzinssätze variieren derzeit zwischen sechs Prozent in Finnland bis hin zu zwölf Prozent in Portugal. Zwei von drei Europäern nutzen Kredite um Möbel, eine Waschmaschine oder ein Auto zu kaufen. Nur wenige Verbraucher ziehen jedoch bisher Nutzen aus den harmonisierten Regelungen, da Verbraucherkredite noch immer ein ehr lokales Geschäft sind. Weniger als ein Prozent der Transaktionen findet derzeit grenzüberschreitend statt.

KERNFRAGEN:

In der letzten Gesprächsrunde zwischen Rat und Parlament am 10. Januar 2008 konnte keine Einigung erzielt werden. Die Frage der vorzeitigen Tilgung blieb dabei der größte Streitpunkt. Am 16. Januar werden die Europaangeordneten über den Text abstimmen. Sollte dieser dann nicht die Zustimmung des Rats erhalten, wird ein Vermittlungsverfahren eingeleitet werden. Stimmen aus dem Parlament sind der Meinung, dass es schwierig sein werde, dies zu verhindern. Die neuen Regelungen werden den 800 Milliarden Euro schweren Markt der Verbraucherkredite zu harmonisieren. Dies ermöglicht den Verbrauchern, die gleichen Rechte zu genießen und europaweit Angebote zu vergleichen. Eines der wichtigsten Anliegen der Richtlinie ist, die Verbraucher davor zu schützen, zu hohe Schulden auf sich zu nehmen. Um dies zu verhindern, müssen es die Informationen des Kreditgebers dem Kreditnehmer ermöglichen, eine verantwortungsbewusste Entscheidung zu treffen. Der Kreditgeber muss weiterhin die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers beurteilen. Zudem würden es die Informationen, die die Vertragsunterzeichnung begleiten, erleichtern, die Gesamtkosten von Darlehen zu errechnen und zu vergleichen, indem ein effektiver Jahreszins als Grundlage für die Berechnungen verwendet würde. Auch die Bestimmungen für Überziehungskredite würden standardisiert werden. Die Richtlinie würde den Verbrauchern das Recht gewähren, ihre Kredite frühzeitig zu tilgen. Weiterhin würde sie Regelungen zur Errechnung von Ausgleichszahlungen an den Kreditgeber für solche Fälle festlegen. Der größte Streitpunkt der Gespräche zwischen Parlament und Rat bleibt jedoch der Grad der Harmonisierung und die Errechnung der Ausgleichszahlungen.

POSITIONEN:

Die europäische Verbraucherorganisation BEUC warnte die Europaabgeordneten, die Regelungen zum Verbraucherschutz nicht abzuschwächen. BEUC ist der Meinung, dass die Bestimmungen viel zu ungenau seien, besonders hinsichtlich frühzeitiger Tilgung. Monique Goyens, Generalsekretärin von BEUC, erklärte, man habe fünf Jahre lang auf eine Gesetzgebung gewartet, die den zahlreichen Problemen ein Ende setze, mit denen Verbraucher täglich konfrontiert seien. Wenn die Europaabgeordneten nicht ihren Ansatz änderten, werde sich diese Richtlinie als nutzlos erweisen. Der Berichterstatter des Parlaments für die Verbraucherkreditrichtlinie, Kurt Lechner (EVP-ED), stellte die Nützlichkeit der Richtlinie in ihrer derzeitigen Form in Frage. Laut Lechner enthielten die vom Ausschuss entschiedenen Regelungen einen Überschuss an Informationen und Bürokratie und würden zu höheren Preisen für Verbraucher führen. Er räumte jedoch ein, dass zunehmend harmonisierte Regelungen dem Bankensektor von Nutzen sein würden, indem grenzüberschreitende Tätigkeiten erleichtert würden.

JÜNGSTE ENTWICKLUNGEN UND NÄCHSTE SCHRITTE:
- 15. Januar 2008: Debatte über die Verbraucherkreditrichtlinie im Parlament.
- 16. Januar 2008: Abstimmung der zweiten Lesung im Parlament.

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PRESS VON EUROPOLITAN

CONSUMER CREDIT: EU-VERBRAUCHERKREDITRICHTLINIE SORGT WEITER FÜR STREIT
(Donnerstag, 10.01.2008, 17:41 Uhr)


DJ EU-Verbraucherkreditrichtlinie sorgt weiter für Streit

BRÜSSEL (Dow Jones)--In den seit Jahren laufenden Verhandlungen um eine EU-Regelung für Verbraucherkredite gibt es weiter schwere Differenzen zwischen EU-Ministerrat und Europäischem Parlament. Bei dem Versuch, wenige Tage vor der in der kommenden Woche anberaumten zweiten Lesung der Richtlinie im Parlamentsplenum letzte Unstimmigkeiten auszuräumen, scheiterten die Parteien daran, sich auf die Bedingungen für die vorzeitige Rückzahlung von Kleinkrediten zu einigen.

Die Vorstellungen des Rates seien zu kompliziert, deshalb habe er die Verhandlungen abgebrochen, erklärte der Berichterstatter Kurt Lechner. Im Gespräch mit Dow Jones Newswires schloss der CDU-Abgeordnete nicht aus, dass bis zur Abstimmung im Parlament noch eine informelle Einigung mit dem Rat gefunden werden könnte. Die Frist dafür läuft allerdings bereits an diesem Freitag ab.

Am Morgen hatten sich beide Parteien darauf geeinigt, dass das geplante Gesetz nur für Verbraucherkredite zwischen 200 und 75.000 EUR gelten soll. Die EU-Kommission hatte eine Obergrenze von 100.000 vorgeschlagen, die der Rat befürwortet hatte, der im Parlament federführenden Binnenmarktausschuss hatte für 50.000 EUR votiert. Hypothekenkredite sind von der Richtlinie nicht erfasst.

Grundsätzlich könne aber nun über jedes Detail erneut verhandelt werden, sagte Lechner, der zahlreiche Änderungsanträge für die zweite Lesung vorbereitet hat. Die Abstimmung dürfte spannend werden, weil im Parlament selbst die Vorstellungen der Fraktionen über die Richtlinieninhalte teilweise sehr unterschiedlich sind und auch innerhalb der Fraktionen in einigen Punkten keine Einigkeit herrscht.

Besonders umstritten sind die Bedingungen für die vorzeitige Kreditrückzahlung, weil eine Vorfälligkeitsentschädigung nicht in allen Mitgliedstaaten erlaubt ist und der Rat hier ein auch von den Sozialdemokraten im Parlament als sehr kompliziert kritisiertes Prozedere einführen will. Danach soll u.a. die Entschädigung 1% des vorzeitig zurückgezahlten Betrags nicht überschreiten dürfen, wenn zwischen Rückzahlung und vorgesehenem Vertragsende mehr als ein Jahr liegt.

In den Verhandlungen am Donnerstag hat der Rat Lechner zufolge vorgeschlagen, in den Mitgliedstaaten, die das wollten, könne der Prozentsatz auch höher angesetzt werden. Das Parlamentsplenum dürfte in der kommenden Woche hingegen eine europaweite Vorfälligkeitsentschädigung ablehnen.

Mit der Richtlinie soll die Kreditaufnahme zum Schutz der Verbraucher transparenter werden. Anfang 2004 hatte das Parlamentsplenum bereits den ersten Gesetzesentwurf der Kommission völlig auseinander genommen. Die EU-Minister haben im vergangenen Mai den in der Folge überarbeiteten Kommissionsvorschlag befürwortet.

Für vorvertragliche Informationen soll es künftig ein EU-Formular geben. Die Vertragsinhalte werden standardisiert. Die Richtlinie soll fragwürdige Praktiken bei der Kreditvergabe unterbinden und es den Bürgern erleichtern, das für sie günstigste Darlehen problemlos auch außerhalb ihres Heimatlandes aufnehmen zu können.


-Von Angelika Steinfort, Dow Jones Newswires; 32 2 7411490, europa.de@dowjones.com DJG/ang/kth

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2008 12:41 ET (17:41 GMT)

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.
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ID: 40772
Autor(en): SCR
Erscheinungsdatum: 13.01.08
   
URL(s):

Link zu Parlament Presseklärung (mit Link zu Webcam ins Parlament)

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Erzeugt: 15.01.08. Letzte Änderung: 15.01.08.
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