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Commerzbank als (neo-liberaler) Lehrmeister der Nation?

Commerzbank startet Neuauflage ihres "Kanons finanzieller Allgemeinbildung"

Die Commerzbank startet ihren bereits 2003 vorgelegten Kanon finanzieller Allgemeinbildung mit derselben Crew erneut. Es ist ein billiges Mittel um zusammen mit der F.A.Z. hier Flagge zu zeigen, ohne dass es viel kostet. Wir hatten uns schon damals ausführlich mit dem Ansatz der Commerzbank auseinandergesetzt. (siehe Anhang unten) Es hat wenig genützt. Auch der neue Kanon ist keine "finanzielle Allgmeinbildung", bei der Anbieter und Verbraucher lernen, ihre Beziehungen so einzurichten, dass die sozialen Probleme minimiert werden.  Es ist ein bißchen Produktkunde mit 99% Haushaltsberatung, die damit die Ursachen der Überschuldung beim Verbraucher sieht. Das Prinzip der verantwortlichen Kreditvergabe ist bei diesem rein aus Ökonomen bestehenden Team nicth angekommen. Verbraucherschutz - Fehlanzeige.

Die zu Experten ernannten Macher sind weder in der Überschuldungsforschung noch in der Pädaogik oder in der Verbraucherbildung ausgewiesen. Die Diskussion um finanzielle Allgemeinbildung wird nicht aufgenommen. Dabei hätte die Commerzbank, die am Tropf der Steuergelder hängt und durch ihre rüden Praktiken etwa bei den Überschreitungszinsen notorisch ist, allen Grund, erst einmal selber zur Schule zu gehen und sich in der Praxis der finanziellen Allgemeinbildung zu bewähren. Stattdessen schwingt man sich mit einer dem Vorstandsvorsitzenden nicht fremden Arroganz zu Lehrmeistern der Nation auf, die uns gleich einen ganzen Kanon von Grundsätzen verkaufen wollen.

Vielleicht gibt es so etwas wie kritische Öffentlichkeit auch noch in der bezahlten Presse und nicht nur auf dem Internet. Expertise wäre dort vorhanden.

Neuer Finanzvorstand aus der Schmuddelecke?

Der Volkswirtschaftsprofessor Siebert hat in einer bemerkenswerten Rede seinen Kollegen vorgeworfen, sie hätten vor lauter Modelldenken das öffentliche Interesse aus dem Auge verloren. Eine praktische Umsetzung neo-liberaler Politik hat von jeher die Commerzbank dargestellt, die als Philosophie das "was bringt es uns" so lange praktiziert hat, bis deutlich wurde, wer eine solche Politik zu bezahlen hat. Ihr Vorstand aus der Blessing Dynastie war und ist Speerspitze solcher Denkungsart und das hat sich trotz Staatsbeteiligung nicht geändert. Jetzt geht die Commerzbank noch einen Schritt weiter. Neuer Finanzvorstand soll der MLP-Mann Uwe Schroeder-Wildberg und ist zur Zeit noch Chef v on MLP, dem Strukturvertrieb, der sich in die Universitäten einschleicht, dort Studierende unter Vertrag nimmt und unter dem Vorwand der Finanzberatung sich die Kunden sichert. Offensichtlich will die Commerzbank dabei lernen, wie man noch aggressiver verkauft, Überziehungsprovisionen auf ein Rekordniveau schafft, nachdem sie deshalb bereits mit Sondergebühren für Überschuldete (sich selber natürlich ausgenommen) auffiel.
Was soll eigentlich das Gerede von der Staatsbeteiligung mit Milliarden, wenn der Staat alle Verantwortung und Initiative bei denjenigen lässt, die die Bank in diese Krise gesteuert haben? Einen Staatsbetrieb das öffentliche Interesse ins Gedächtnis zu bringen ist schon ein Salto Mortale.

ID: 47746
Autor(en): UR
Erscheinungsdatum: 30.11.11
   
 

Erzeugt: 25.10.11. Letzte Änderung: 29.11.11.
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