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"78. Deutscher Fürsorgetag: Märkte für Menschen verantworten, gestalten und selbst bestimmen" - Arbeitslosigkeit, Überschuldung, Obdachlosigkeit und Kinderarmut: Fehlanzeige

Man möchte meinen, dass die Kommunen, die in Deutschland für die Armut und Diskriminierung zuständig sind, in Zeiten der Wirtschaftskrise in ihre Organisation sozialer Hilfe im Deutschen Verein e.V. sich auch mit den Themen beschäftigen, die nicht nur nach Auffassung der neuen päpstlichen Enzyklika zur Schere zwischen Arm und Reich führen. Eine flüchtige Durchsicht des angehängten Programms ergibt jedoch ein ganz anderes eher wahlkampfgerechtes Bild. Viele Veranstaltungen zur Familie, unübersehbar die Beschäftigung mit dem Alter und natürlich die Selbsthilfe. Auf die Ursachenforschung und Prävention trifft man kaum noch.

Muss Sozialhilfe heute auch noch verkauft werden? Der Deutsche Verein hatte sich vor Jahren einmal mit Überschuldung beschäftigt. Reiss und Siebenhaar waren die Fachleute, denen die Schuldnerberatung viel verdankte. Aber was ist mit den modernen Geisseln wie Überschuldung, Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit? Kein Thema für die soziale Arbeit? Sind wir wieder im Jahre 1918, wo wohltätige Damen der höheren Gesellschaft nach den von ihren Gatten angezettelten Kriegen die Armenfürsorge für die Kriegerwitwen und Waisen übernahmen und damit den sozialen Frieden erhalten wollten, von dessen Gefährdung sie doch eigentlich gut gelebt hatten?

Man muss uns einmal erklären, warum Reich und Arm sich in Deutschland so weit voneinander entfernt haben, dass sie auch eigene Versorgungseinrichtungen unterhalten, die allenfalls noch Botschafter austauschen: die Reichen das Finanzsystem mit seiner staatlichen Garantie und die Armen das Sozialhilfesystem, das sich dann aber unmerklich den Problemen der Reichen im Alter, mit Ausländern und zu hohen Sozialausgaben zuwendet.

Aber vielleicht sollte man den Untertitel doch ernst nehmen: Es geht ihnen um "Märkte für Menschen - verantworten, gestalten und selbst bestimmen" die "11. Fachmesse und Congress für den Sozialmarkt in Deutschland". Na ja. Marktwirtschaft wirds richten und viele Aussteller dort werden gut verdienen, wenn man sich bei den Zielgruppen etwas nach oben bewegt.


ID: 43449
Autor(en): UR
Erscheinungsdatum: 08.07.09
   
 

Erzeugt: 08.07.09. Letzte Änderung: 09.07.09.
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