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Weltweite Koalition für Verantwortung im Kredit fordert die G20-Staaten auf, ein „nachhaltiges Finanzsystem“ zu schaffen

Weltweite Koalition für Verantwortung im Kredit fordert die G20-Staaten auf, ein „nachhaltiges Finanzsystem“ zu schaffen

Das Institut für Finanzdienstleistungen (iff) ruft zusammen mit der U.S.-amerikanischen Organisation National Community Reinvestment Coalition (NCRC), der Organisation DOOD in Großbritannien und weiteren europäischen Partnerorganisationen, die sich zu einer Global Coalition for Responsible Credit zusammengeschlossen haben, auf europäischer Ebene European Coalition for Responsible Credit (ECRC) genannt, die G20-Staaten zur Schaffung eines nachhaltigen Finanzsystems auf:

  • Finanzdienstleister müssen ihr Geschäft verantwortungsbewusst betreiben. Es muss sichergestellt sein, dass sie klare Verhaltensmaßregeln befolgen. Dies kann nur durch Transparenz und unabhängige Kontrolle sichergestellt werden. Ihre Gehaltsstrukturen müssen vor diesem Hintergrund neu beleuchtet werden. Finanzdienstleister müssen bei der Entwicklung neuer Produkte die Bedürfnisse aller Haushalte, auch derer mit niedrigem Einkommen, bedenken. Hierzu haben die Partner die Prinzipien zur verantwortungsvollen Kreditvergabe entwickelt.

  1. Zugang zu verantwortlichem und sozial angepasstem Kredit muss Allen offenstehen.

  2. Kreditverträge müssen transparent sein und vom Nutzer verstanden werden.

  3. Kreditvergabe sollte über die gesamte Laufzeit fair, verantwortlich und vorsichtig erfolgen.

  4. Die Anpassung von Kreditbeziehungen an veränderte Lebensumstände sollte Vorrang vor Kreditkündigung und Insolvenz haben.

  5. Verbraucherschutzgesetzgebung muss effektiv sein.

  6. Private Überschuldung sollte als öffentliches Problem angesehen werden.

  7. Kreditnehmer müssen angemessene Mittel haben, um ihre Rechte zu vertreten und ihre Probleme frei äußern zu können.

  • Steuerzahlergelder dürfen der Finanzwirtschaft nur unter der Prämisse als Unterstützung gewährt werden, dass deren Einsatz notleidenden privaten Haushalten in Form von Umschuldungen ihrer Kredite zu bezahlbaren Konditionen zugute kommt.

  • Zwangsversteigerungen sollen durch die Vergabe bezahlbarer Kredite an notleidende oder sich in Zahlungsrückständen für Immobilienkredite befindliche private Haushalte verhindert werden. Langfristig müssen die Wohnungs- und Nebenkosten durch Schaffung bezahlbaren Wohnraumes stabilisiert werden.

Prof. Dr. Udo Reifner, Direktor des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) und Vorsitzender der ECRC (Europäische Koalition zur verantwortungsvollen Kreditvergabe), kommentiert:

„Neben der staatlichen Unterstützung für die Finanzwirtschaft gerät die Regulierung von Verbraucherkrediten verstärkt in den Fokus der Politik. Während die Umsetzung der EU-Richtlinie für Verbraucherkredite noch die alte Linie der Deregulierung widerspiegelt, haben Parlamente in Portugal, Großbritannien und Deutschland damit begonnen, Maßnahmen zur Eindämmung von hochriskanten Kreditvergabepraktiken wie beispielsweise revolvierenden Kreditkartenkrediten, dem Missbrauch von Hypothekenkrediten zur Ablösung von Konsumschulden oder der unverantwortlichen Risikoverschiebung von Krediten an Hedge-Fonds einerseits sowie des Kontozugangs für alle Haushalte zu diskutieren. Die G20-Staaten sollten diese Maßnahmen gewissenhaft prüfen. Nur sie sind langfristig geeignet, für eine Stabilisierung der Finanzmärkte zu sorgen, Investments sicherer zu machen und die moderne Krankheit der Überschuldung wirksam zu bekämpfen.“


ID: 42638
Autor(en): iff
Erscheinungsdatum: 31.03.09
   
 

Erzeugt: 31.03.09. Letzte Änderung: 31.08.09.
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