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Thesenpapier Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky (Universität Bonn): Best Practice in finanzieller Allgemeinbildung (Workshop F2)
Wir möchten sie gerne kennen, die besten Beispiele für Programme und Projekte der finanziellen Allgemeinbildung. Aber wir sind noch von einem gut abgesicherten, weitgehend akzeptierten Standard der finanziellen Allgemeinbildung und somit von definitiven Erkenntnissen über Best Practice in diesem Feld weit entfernt (vgl. Reifner, U.: Finanzielle Allgemeinbildung als Ergänzung zur Schuldnerberatung. In: VZBV (Hg.): Schuldenreport 2006, S. 315-339, hier S. 330).

Merkmale zur Identifizierung von Best Practice in der finanziellen Allgemeinbildung sind:

• Begründete Einbettung in einen umfassenden ökonomischen Bildungskontext,
• Fundierung durch entwicklungspsychologische und bildungswissenschaftliche Erkenntnisse der Wissensvermittlung und Kompetenzförderung,
• Zusammenspiel von finanzieller Elementarbildung und weiterführender, bedarfsorientierter und lebensabschnittsspezifisch ausgerichteter finanzieller Allgemeinbildung,
• Entwicklung von Qualitätsindikatoren und Evaluationsinstrumenten,
• Training der Trainer,
• Offenheit für Kritik und ständiges Streben nach Verbesserung

(vgl. dazu die Prinzipien und Empfehlungen für Best Practice in finanzieller Allgemeinbildung des EU-Projekts „Financial education and better access to adequate financial services“ (FES) (http://www.fes.today.net))

Bisher gibt es in Deutschland nur einen institutionalisierten Wettbewerb von Good Practice Projekten zur Finanzkompetenz und Schuldenprävention. Ausgerichtet wird er vom Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz (http://www.praeventionsnetzwerk-finanzkompetenz). Im Rahmen der bisher zwei Fachtagungen „FinKom-Info-Börse“ haben sich insgesamt über 50 Projekte aus Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung, der Wirtschaftsforschung und -beratung, aus Landesministerien, Sozial- und Schuldnerberatungsstellen, Universitäten, Verbraucherzentralen und Verbraucherverbänden dem Wettbewerb gestellt. Wettbewerbsbeiträge von Banken und Bankenverbänden lagen nicht vor. Die eingereichten Beiträge wurden von einer Jury gesichtet und im Rahmen der FinKom-Info-Börsen 2006 und 2008 von den Initiatoren vorgestellt und von den Teilnehmenden bewertet. Die jeweils drei Besten wurden mit einem Preis geehrt. Bisher sind dabei also sechs Best Practice Projekte ausgezeichnet worden. Sie unterscheiden sich nach Umfang und Inhalt, Didaktik und Medieneinsatz erheblich.

Das Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz wird nunmehr parallel zur Weiterführung der FinKom-Info-Börsen zwei Fachtagungen zu theoretischen und praktischen Ansätzen der Vermittlung von wirtschaftlicher und finanzieller Kompetenz für Kinder und Jugendliche durchführen. Dabei werden auch Programme und Projekte der Anbieter von Finanzdienstleistungen einbezogen. Die Tagung zu theoretischen Ansätzen findet am 17. November 2008 in der Universität Bonn statt. Die Tagung zu praktischen Ansätzen ist für das Frühjahr 2009 geplant. Es sollen Grundlagen zur Weiterentwicklung von Konzepten und Projekten erarbeitet und Empfehlungen für die Identifizierung von Best Practice Projekten der ökonomischen und finanziellen Allgemeinbildung abgeleitet werden.



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Thesenpapier – 3. Nationale Finanzdienstleistungs-Konferenz
6.–7. Juni 2008 in Hamburg

ID: 41676
Autor(en): Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky (Universität Bonn)
Erscheinungsdatum: 04.06.08
   
 

Erzeugt: 30.07.08. Letzte Änderung: 30.07.08.
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