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Thesenpapier Milko Hascher (Generalbevollmächtigter und Leiter Filialgeschäft/Marketing CreditPlus Bank): Versichern gegen die Krise? Was macht Die Bank, wenn der Kunde nicht mehr zahlen kann? (Workshop F4)
Die CreditPlus Bank hat sich in ihrem Profil der verantwortungsbewussten Kreditvergabe verpflichtet. Wortwörtlich heißt es: „Aus Erfahrung wissen wir, dass die Vergabe und Betreuung von Konsumentenkrediten mit besonderer Verantwortung verbunden ist. Bei der Kreditentscheidung betrachten wir die individuelle Finanzsituation des Kunden. Auch bei finanziellen Engpässen des Kunden ist es ein wichtiges Anliegen der CreditPlus Bank, mit ihm gemeinsam eine Lösung zu finden.“

In der täglichen Praxis bedeutet dies:


I. In erster Linie setzen wir auf Prävention. Unserer Meinung nach lässt sich vieles im Vorfeld erkennen und vermeiden und nicht erst, wenn der Kunde bereits in Zahlungsrückstand geraten ist.

• Dafür ist es ganz wichtig, ein Vertrauensverhältnis zum Kunden aufzubauen. Dies erreichen wir, indem sich unsere Berater in den Filialen die Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen, in welchem die Einkommenssituation und die persönlichen Um stände besprochen werden. Der Kunde muss das Gefühl haben, dass er bei uns gut aufgehoben ist und sich auch an die CreditPlus Bank wenden kann, wenn es einmal nicht so gut läuft. Denn dann sind zwei Punkte ganz wichtig:

1. Der Kunde soll sich bei uns melden und seine Situation (Zahlungsengpass) schildern. Denn nur wenn wir von den Schwierigkeiten wissen, können wir nach einer Lösung suchen (z. B. Stundung, Ratenreduzierung).

2. Schnelles Handeln: In einem frühen Stadium von Zahlungsschwierigkeiten lässt sich häufig eine für beide Seiten akzeptable Vereinbarung treffen. Wenn ein Kreditnehmer bei Schwierigkeiten erst einmal den Kopf in den Sand steckt und sich dann die ungeöffneten Briefe und Mahnungen zu Hause stapeln, wird es schwieriger.

• Um dies zu erreichen, kommunizieren wir das Thema Zahlungsschwierigkeiten gegenüber unseren Kunden im persönlichen Gespräch, im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit. Wir zeigen Möglichkeiten auf, die es gibt, um Zahlungsschwierigkeiten zu überbrücken (z.B. Ratenpause). In unserem Serviceheft gibt es einen Coupon, den uns der Kunde schicken soll, wenn seine monatlichen Belastungen aufgrund geänderter Umstände zu hoch sind. So machen wir es ihm besonders leicht und die Hürde, sich bei uns zu melden, wird niedriger.
• Gemeinsam mit Corrente bieten wir unseren Filialkunden einen unabhängigen Beratungsservice an. Pädagogen und Psychologen geben unbürokratisch und schnell kostenlosen Rat und Unterstützung in persönlichen Notlagen und bei Fragen, die über die Finanzierung hinaus gehen

Beim Auto ist unerwartet eine teure Reparatur fällig, die Tochter hat ihre Ausbildung abgebrochen und durch den neuen Vorgesetzten herrscht am eigenen Arbeitsplatz ein ungewohntes Betriebsklima. Dazu kommt noch der Streit mit dem Nachbarn. Solche Phasen im Leben belasten viele Menschen. Sie haben dann das Gefühl, ihren Alltag nicht mehr im Griff zu haben. Der Dauerstress wirkt sich oft auch auf die finanzielle Lage aus, den Menschen fehlt der Überblick über Rechnungen, Bestellungen und Verträge.

Sind sie erst mal in finanziellen Schwierigkeiten, können Sie am häufigsten Kredite von Banken (70 Prozent) oder Rechnungen von Versandhäusern (42 Prozent) nicht mehr begleichen – sie sind im Teufelkreises gefangen. Schuldnerberatungsstellen haben oft Wartezeiten bis zu einem Jahr, wertvolle Zeit geht verloren. Als Spezialbank für Konsumentenkredite versteht CreditPlus, wie vielen Menschen in dieser Lage zu Mute ist. So hat sie sich für die Kooperation mit Corrente entschieden.

• Je nach Situation des Kunden empfehlen wir ihm beim Abschluss des Vertrages eine Absicherung für die Fälle Berufsunfähigkeit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder Tod. Damit lassen sich Zahlungsschwierigkeiten, die hier in der Regel nicht auf eigenem Verschulden beruhen, schon ausschließen. Drei von vier Kunden erwarten, dass ihnen im Rahmen des Beratungsgesprächs eine RSV angeboten wird (vgl. aktuelle GfK-Studie des Bankenfachverbands.)

• Bis jetzt habe ich von den Kunden gesprochen, die einen Kredit bei uns aufgenommen haben, weil wir nach Prüfung der Umstände der Meinung sind, dass dieser Kunde den Kredit ohne Schwierigkeiten zurückzahlen kann. Es gibt aber auch die Gruppe der Kunden, denen wir von einer Kreditaufnahme abraten (Dies verstehen wir unter einer verantwortungsvollen Kreditvergabe). Wenn das Verschuldungsverhalten des Kunden oder das Verhältnis von Einkommen und Fixkosten zeigt, dass der Kunde über seine Verhältnisse lebt, liegt es nicht in unserem Interesse und auch nicht im Interesse des Kunden, dass er (noch) einen Kredit aufnimmt. Mit diesen Kunden führen wir eine Art „kleine Schuldnerberatung“ durch. Wir zeigen ihnen Möglichkeiten, wie sie ihre Ausgaben einschränken können (häufig sind dies Positionen wie Handy, Abos oder in einigen Fällen auch das Auto). In krassen Fällen schicken wir den Kunden auch zur Schuldnerberatung. Unsere Erfahrung ist, dass die Kunden in den allermeisten Fällen Verständnis für die ablehnende Entscheidung haben.


II. Neben den präventiven Maßnahmen verfügen wir über ein Instrumentarium, das zum Einsatz kommt, wenn der Kunde tatsächlich in Zahlungsschwierigkeiten ist.

• Handelt es sich um einen kurzfristigen Engpass, kommt eine Stundung in Betracht.

• Ist die Rate aufgrund eines beispielsweise durch Scheidung geringer gewordenen Einkommens dauerhaft zu hoch, kann über eine Ratenreduzierung (bis zu 200 % der Zinsen, damit eine Tilgung erfolgt) oder den Verkauf von Sicherheiten nachgedacht werden.

• Im Falle der Arbeitslosigkeit kommt entweder die Restschuldversicherung (ALZ) zum Einsatz oder man vereinbart eine Ratenreduzierung. Unsere Erfahrung ist, dass die Kreditnehmer in der Regel zahlungswillig sind und ihre Rate weiterzahlen. Zahlungsschwierigkeiten entstehen hier nicht durch weitere Konsumwünsche sondern eher in „Notfällen“, beispielsweise wenn der Kühlschrank den Geist aufgibt.

• In allen Fällen ist es uns aber wichtig, dass die Vereinbarung tatsächlich geeignet ist, den Kredit zurückzuführen und somit eine Perspektive für den Kunden und für die Bank bietet. Das ausführliche Gespräch mit dem Kunden ist daher eine Voraussetzung. Wir müssen wissen, wo die Ursache für die Zahlungsschwierigkeiten liegt, damit die entsprechende Maßnahme greifen kann.

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Thesenpapier – 3. Nationale Finanzdienstleistungs-Konferenz
6.–7. Juni 2008 in Hamburg

ID: 41661
Autor(en): Milko Hascher (Generalbevollmächtigter und Leiter Filialgeschäft/Marketing CreditPlus Bank)
Erscheinungsdatum: 04.06.08
   
 

Erzeugt: 30.07.08. Letzte Änderung: 30.07.08.
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