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VERANTWORTLICHE KREDITVERGABE Kreditablehnungen und Wucher
Mit großer Verwunderung nahm Herr M. aus Leipzig-Connewitz zur Kenntnis, dass ihm im Zusammenhang mit der Bestellung eines DVD-Players eine gewünschte Ratenzahlung seitens des Anbieters verwehrt wurde. Nur gegen Barzahlung per Nachnahme wolle man den Vertrag mit ihm schließen. Dabei kommt der Verbraucher, der ein regelmäßiges Arbeitseinkommen hat, seinen Zahlungsverpflichtungen immer pünktlich und vollständig nach. Nichts anderes ließ eine SCHUFA - Selbstauskunft erkennen.
„In diesem Fall ist es möglich, dass der Betroffene allein wegen seiner Wohnanschrift, in einem Gebiet mit hohen Studentenanteil und alternativer Szene, nicht den gewünschten Kredit bekommt“, vermutet Andrea Hoffmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Sollte sich das bestätigen, handelt es sich hier nach unserer Auffassung um einen nicht akzeptablen Fall von Diskriminierung“ sagt die Verbraucherschützerin.

Die Vergabe von Darlehen wird immer mehr von Willkür geprägt: Wer ein niedriges Einkommen hat, zahlt höhere Zinsen. Wer alt ist bekommt kein Darlehen. Jüngere Verbraucher bekommen mitunter nur ein Darlehen wenn sie dazu teure, unnötige Versicherungen abschließen. Das sind nur einige der aus Verbraucherschutzsicht zu kritisierenden Situationen des Alltags. Dazu kommt, dass bereits verschuldete Verbraucher durch bestimmte Praktiken seitens einzelner Kreditinstitute immer tiefer in den Schuldenturm geraten. Gemeint ist die Vergabe von Kettenkrediten, das heißt die Umschuldung eines bereits nicht mehr bezahlbaren Kredits durch einen neuen Kredit, bei dem wiederum hohe Kosten anfallen.

So kann es nicht weiter gehen, kritisiert die Verbraucherzentrale Sachsen die aktuelle Situation und fordert im Zusammenhang mit der Umsetzung der europäischen Verbraucherkredit-Richtlinie in deutsches Recht ein Umdenken. Ziel ist es, Verbraucherkredite für eine produktive Nutzung in privaten Haushalten für alle zu ermöglichen und dabei Überschuldung und Ausbeutung durch zweifelhafte Praktiken und überhöhte Preise zu verhindern. Um diesem Ziel näher zu kommen veranstaltet die Verbraucherzentrale Sachsen zusammen mit dem Institut für Finanzdienstleistungen am 17. und 18. Februar 2006 in Hamburg eine internationale Konferenz zum Thema „Verantwortungsvolle Kreditvergabe“. Dabei sollen verschiedene Akteure, wie zum Beispiel Politiker, Kundenberater der Kreditinstitute, Schuldnerberater und Wissenschaftler in einem konstruktiven Miteinander nach neuen Lösungen suchen.

Veranstaltungshinweis der VZ Sachsen

ID: 36721
Autor(en): iff
Erscheinungsdatum: 19.01.06
   
URL(s):

Konferenz in Hamburg am 17./18. Februar 2006
 

Erzeugt: 24.01.06. Letzte Änderung: 24.04.06.
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